Ancient Paths / uralte Wege
Jer. 6,16:
,So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!‘
Englisch (NIV): ,This is what the Lord says: “Stand at the crossroads and look; ask for the ancient paths, ask where the good way is, and walk in it, and you will find rest for your souls.‘
Das griechische Wort ,owlam‘, welches mit ancient/uralt oder Vorzeit übersetzt wird, bedeutet eigentlich: zeitlos, ewig, von Anbeginn bis unendlich, uralt, verborgen, immerwährend, beständig, von Ewigkeit zu Ewigkeit, ...
Gott selber wird ebenfalls als der, der uralt an Tagen ist (ancient of days) oder auch als der Ewige bezeichnet.
Das Wort ,Weg‘ oder ,Pfad‘ meint nicht etwa eine breit angelegte Strasse, sondern eher einen Trampelpfad, den andere schon gegangen sind, und dabei entsprechende Spuren hinterlassen haben. Es spricht aber auch von Lebensstil, Gewohnheit und von der Art und Weise, wie man Dinge tut.
Hier haben wir also einen Aufruf, nach diesen uralten/ewigen Wegen zu fragen. Aber nicht nur aus Wissbegierde danach zu forschen, sondern um von den eigenen Wegen umzukehren und auf diesen göttlichen Wegen zu gehen.
Es geht hier nicht nur um punktuelle Erfahrungen oder voneinander losgelösten Wahrheiten, sondern um fortlaufende Wege.
In Psalm 103,7 heisst es: ,Er hat seine Wege Mose wissen lassen, die Kinder Israel sein Tun.‘
Dies zeigt uns einen wesentlichen Unterschied zwischen Mose und dem Rest des Volkes. Das Volk hat die Taten Gottes für die momentane Situation begehrt und auch gesehen. Mose hingegen hat die Wege Gottes verstanden. Er war mehr daran interessiert Gott zu kennen, seine Wege, wie Er ist, wie Er denkt und die Art und Weise, wie Er handelt.
Das machte Mose zu einem Freund Gottes, wie vor ihm schon Abraham und Henoch, die mit Gott und auf Seinen Wegen wandelten.
Auch heute sind die meisten Christen auf momentane Erlebnisse ausgerichtet. Viele hangeln sich von einem Highlight zum anderen oder sind nur ständig am allerneuesten Trend interessiert (oft von einem Extrem in‘s andere). Sie vergessen dabei, was Gott schon geredet und gegeben hat und entdecken nie den Weg, der schon seit ewigen Zeiten bereitet ist. Bei Gott sieht das anders aus. Er führt uns Schritt für Schritt. Er baut eins auf das Andere auf. Da sind beständige Wege, die er mit jedem von uns und uns gemeinsam verfolgt. Das tut Er übrigens schon seit Generationen. Da gibt es Dinge, die wir keinesfalls verwerfen sollten, weil wir in unserer Generation alles neu und besser machen wollen. Wir dürfen und sollen aber weitergehen in neues Land und brauchen uns nicht im Kreis endloser Wiederholungen zu drehen.
Wege sind auch nicht nur Theorien oder Theologien. Wege wollen gegangen/gelebt werden.
Diese Wege werden als uralt oder ewig bezeichnet, weil sie nicht zeitlich begrenzt sind, weil sie immer bestehen und immer aktuell sind. Gott verändert sich nicht. Diese Wege hat Er schon von Anbeginn gesetzt, so hat er alles geschaffen und so funktioniert, was Er geschaffen hat, unabhängig von menschlichen Trends, aktuellen Erkenntnissen und überheblicher Besserwisserei menschlicher Weisheit.
Diese ewigen Wege sind im Himmel vorgespurt, sind in die Schöpfung eingeflossen und sogar in‘s menschliche Herz mit eingepflanzt. Seit dem Fall und durch unseren ,nichtigen Wandel nach der Väter Weise‘ (1.Petr.1,18), wurde unser Sinn immer mehr verblendet (2.Kor.4,4), und wir haben den Zugang zu diesem Verständnis verloren.
Aktuell ist es erschreckend und fast unglaublich, was man uns als ,normal‘ verkaufen will. Lebensstile und Verhaltensweisen werden propagiert, wie sie kaum weiter entfernt sein können von der natürlichen Schöpfungsweise.
Gottes Wege haben schon immer bestanden. Bevor wir geschaffen wurden, hat Er sie gelebt und verkörpert. Wir sind nach Seinem Bild geschaffen um in diesen Wegen zu gehen. Weichen wir davon ab, funktioniert‘s nicht mehr, wie es sollte und wir geraten in immer grössere Schwierigkeiten.
Man könnte diese Wege auch als göttliche Schöpfungsordnung bezeichnen. Da gibt es einen Weg/eine Ordnung, wie wir in der Gemeinschaft mit Gott leben können. Es gibt einen Weg/eine Ordnung, wie wir Beziehung miteinander leben können in Ehe, Familie, Gesellschaft, ... . Es gibt eine göttliche Art und Weise für unseren Umgang mit der Schöpfung, mit Tieren, Pflanzen, Naturgewalten, Ressourcen, ... . Es gibt dieses göttliche Blueprint für Gesundheit, Erziehung, Bildung, Wirtschaft, ... .
In dem Allem gibt es einen Spielraum, Raum für Kreativität und die Möglichkeit das an Ort, Zeit und Umstände anzupassen. Wir reden hier nicht von einer starren Gesetzlichkeit, sondern von Wegen, Bahnen, Richtungen, die Gott vorgibt, die wir nur in lebendiger Beziehung mit Ihm und mit der Führung und Befähigung des Heiligen Geistes gehen können.
Menschen suchen in Büchern nach Gesetzen, Vorgaben, klaren Regeln und Anleitungen. Erfasst und gelebt werden kann es jedoch nur im Geist.
Ja, in der Bibel finden wir das Gesetz Moses. Das wurde einem Volk gegeben, das diese uralten/ewigen Wege bereits vergessen hat, um es davon abzuhalten sich noch weiter davon zu entfernen. Konnte das Gesetz das Volk dazu führen wieder bleibend auf diesen ewigen Wegen zu gehen? Die Geschichte beweist uns, dass dies nicht der Fall ist.
Das Selbe muss man leider auch von ,bibeltreuen‘, gesetzlichen Christen sagen. Da sieht man zerrüttete Ehen, Kinder, die dem Glauben den Rücken kehren, ... ein kraftloses Zeugnis für eine als äusserst unattraktiv befundene Religion. Was man unter ,Christen‘ und in ,Gemeinden‘ sieht, ist oft weiter von natürlichem, echtem Leben entfernt, als das, was man in der Welt sieht. Gottes Wege sind natürlich, echt und lebendig. Sie entsprechen der Art und Weise, wie wir gemacht sind. Um darin zu gehen, braucht es keine komischen Verrenkungen.
Wie gelangen wir nun auf diese uralten/ewigen Wege?
Da gibt es nur einen Weg. Joh.14,6: ,Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.‘
Den Zugang zu diesen uralten/ewigen Wegen bekommen wir nur durch diesen neuen lebendigen Weg, den Jesus uns geöffnet hat. Hebr.10,19-22: ,Weil wir denn nun, liebe Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns aufgetan hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang, das ist: durch das Opfer seines Leibes, und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser.‘
Da war dieser Vorhang, der uns getrennt hat vom Leben im Geist, der Dimension der Realität und Gegenwart Gottes. Je mehr wir es lernen durch diesen Vorhang hindurch zu gehen, können wir wieder in Einklang mit Gott und Seinen Wegen kommen.
Der Vorhang ist durch das Opfer von Jesus Christus zerrissen, der Weg ist frei für jeden, der diese Vergebung, Reinigung und Erlösung annimmt. Hindurchgehen muss aber jeder selber, und zwar täglich immer wieder. Auch als Christ kann man weiterhin diesseits des Vorhangs nach alter Weise leben.
Da ist ein Unterschied zwischen alt und uralt. Mit ,uralt‘ ist das göttliche Original gemeint, welches es wieder zu entdecken gilt. Mit ,alt‘ ist der traditionelle, nichtige Wandel nach der Väter Weise gemeint, den es zu verlassen gilt.
Nun muss unser Sinn erneuert werden. Dafür braucht es viel Zeit jenseits des Vorhangs und ein bewusstes Suchen nach den uralten/ewigen Wegen. Dies ist ein Prozess, wo krummes, verschrobenes wieder gerade gebogen werden muss und wo wir lernen können, wieder natürlich, echt und lebendig unterwegs zu sein.
Viele sind uns schon vorangegangen und haben uns ein Vorbild und Beispiel hinterlassen, dem wir nacheifern können.
David z.B. war beständig auf der Suche nach diesen ewigen Wegen und hat es gelernt darauf zu gehen.
Er schreibt in Psalm 16.11: ,Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.‘
In Psalm 77,6-7 heisst es: ,Ich durchdachte die Tage vor alters. Der Jahre der Urzeit gedachte ich. Ich sann nach des Nachts; in meinem Herzen überlegte ich, und es forschte mein Geist.‘
Mach die folgenden Verse doch zu deinem Gebet!
Psalm 25,4:
,Deine Wege, HERR, tue mir kund, deine Pfade lehre mich!‘
Psalm 139, 23-24:
,Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.‘
Psalm 119: ... ,Lehre mich, HERR, den Weg deiner Ordnungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende ... Ich gedachte, HERR, deiner Bestimmungen von alters her ... Ich habe meine Wege überdacht und meine Füße gekehrt zu deinen Zeugnissen ... In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest im Himmel. Von Generation zu Generation währt deine Treue. Du hast die Erde gegründet, und sie steht. Nach deinen Ordnungen bestehen sie bis heute, denn alles ist dir dienstbar ... Verständiger bin ich als alle meine Lehrer. Denn deine Zeugnisse sind mein Überlegen ... Wie süß sind meinem Gaumen deine Worte, mehr als Honig meinem Mund ... Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad ... Handle mit deinem Knecht nach deiner Gnade und lehre mich deine Ordnungen! Dein Knecht bin ich; gib mir Einsicht, so werde ich deine Zeugnisse erkennen ...‘
Gott hat von Alters her jemanden dazu bestimmt uns diese Wege zu lehren. Dieser Jemand ist die Weisheit. In den Sprüchen wird die Weisheit als Person dargestellt.
Sprüche 8,22-36: ,Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war. Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen noch nicht waren, die von Wasser fließen. Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich geboren, als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch die Schollen des Erdbodens. Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über den Fluten der Tiefe, als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die Quellen der Tiefe, als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, dass sie nicht überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit; ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den Menschenkindern. So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten! Hört die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den Wind! Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, dass er wache an meiner Tür täglich, dass er hüte die Pfosten meiner Tore! Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom HERRN. Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen, lieben den Tod.‘
Genau diese Weisheit brauchen wir und genau darum dürfen wir Gott bitten.
Jakobus 1,5: ,Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden.‘
Darum betet Paulus für die Epheser, und ich bete dasselbe für dich:
Epheser 1,17: ,dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.‘